Durch die Wüste

Lektüre: "Exodus und Revolution" von Michael Walzer
Lektüre: "Exodus und Revolution" von Michael Walzer
Eines meiner großen Leseerlebnisse in 2014 war Ludwig Winders Roman Der Thronfolger. Ich habe nun noch ein wenig bei diesem Autor weitergelesen, der zu dem Kreis um Max Brod gehörte, und bin dabei auf den 1922 erschienenen, deutlich kürzeren Roman Die jüdische Orgel gestoßen, der nicht minder großartig ist, allerdings in seiner expressionistischen Intensität einen deutlich anderen Tonfall hat.
Durch einen Film im Forum der Berlinale bin ich auf Fanny zu Reventlows kleinen Roman Der Geldkomplex aufmerksam geworden, erstmals erschienen 1916. „Meinen Gläubigern zugeeignet“, lautet das Motto, und man könnte diese Briefe einer Dame, die gern auf großem Fuß lebt, dafür aber keine eigenen Mittel hat, sehr schön als Einführung in die jüngere Gegenwart lesen, in eine Ära entfesselter Geldmengen und auf die Spitze getriebener Verschuldung.
Eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts und ein Subplot über die Emanzipation der Kunst aus einem repräsentativen Regime: Notizen zu "Das Orakel vom Berge" (1962) von Philip K. Dick
Das digitale Netzwerk Diaspora sollte eine Alternative zu Facebook bieten. Daraus wurde nichts. Warum eigentlich? Ein Sachbuch des amerikanischen Journalisten Tim Dywer erzählt die Geschichte dazu
Ein großer russischer Autor ist zu entdecken: Michail Prischwin erzählt in "Der irdische Kelch" von "ungewöhnlichen Abenteuern im neunzehnten Jahr des zwanzigsten Jahrhundert", als die Bolschewiki den Kommunismus mit Gewalt durchsetzten
Clemens von Wedemeyers "Sun Cinema" ist ein Kunstwerk im öffentlichen Raum in geopolitisch exponierter Lage: in Mardin nahe der türkischen Grenze zu Syrien. Notizen von einem Besuch im Juni 2015
Merle Kröger sucht mit ihrem dokumentarischen Thriller "Havarie" nach einer Erzählform für die Flüchtingskrise im Mittelmeer
Mein Kanon: "Sobibór, 14 octobre 1943, 16 heures" (2001) von Claude Lanzmann
Überlegungen zu "Being John Malkovich" von Spike Jonze
Aus meinem Archiv: Eine Besprechung von Yosef B. Yerushalmis "Freuds Moses - Endliches und unendliches Judentum" (1993)