Filme und Folgen (4)

Notizen: Juni 2018

Mindhunter 1.9 + 10

Die „headshrink guys“ Ford & Tench treffen auf einen Killer, dem anders als mit „headfucking“ nicht beizukommen ist. Holden (der Vorname reimt sich mehr und mehr auf Hubris) bringt ihn durch suggestive Begrifflichkeit in Fahrt: „eight ripe cunts“ müssen später aus dem Transkript gestrichen werden. Ein anderer Begriff kommt besser an: ein „serial killer“ schreibt eine „long story, continually updated“. „Let’s see if it sticks.“ An einer Shady Lane Elementary School kitzelt ein Direktor die Kinder. Holden macht Schluss mit Debbie (er tut es auf eine opportunistische, feindselige Weise). Holden ist jetzt in einer Beziehung mit Ed Kemper. Song: In the Light von Led Zeppelin, perfekt mit dem Finale verwoben: das Ende ist alles zugleich (Klimax, Kollaps, Epiphanie, Blackout).

Weißensee 3.1 (13)

An Weißensee hat mich von Beginn an die lindenstraßenseitige Engführung auf eineinhalb Familien gestört. Ich weiß, das hat mit der besonderen Erzählökonomie dieser Kompromissbildung zu tun, die zwischen Seifenoper, Fortsetzungsmehrteiler und tatsächlich in die Fugen des Historischen gehender Erzählserie herausgekommen ist. In der Wendefolge über eine Nacht im November wird das Kleinliche der ganzen Konzeption aber geradezu lächerlich: es muss natürlich Vater Kupfer dem chinesischen Geschichtsverlauf (dem Schießbefehl) in die Telefongabel greifen, während Filius Falk ein Todesopfer schafft, das von der Geschichte nur sehr prinzipiell gedeckt ist; und dann noch Mutter Kupfer als Zonenwasserleiche.

Sneaky Pete 2.1.

Geht einfach genau da weiter, wo die erste Staffel aufgehört hat, und macht daraus einen Big Bang aus Problemen und Deadlines. Die Figurenvermehrung ist beträchtlich, trotzdem ist Zeit für einen wunderbaren Dialog zwischen Otto und Sam („like an Irish play“) oder eine kleine Gefängnisexkursion zu einem Knacki namens Tenzin. Die mysteriöse Organisation hinter den mysteriösen 11 Millionen, die als Karotte vor der zweiten Staffel hergetragen werden, macht keine Faxen: Ginas Ex wird Opfer einer kühlen Demonstration. „Now you can see who we are.“ Ziemlich Anfixe.

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